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Festivalinsel Usedom – Norwegen bringt die Ostsee zum Swingen

In diesem besonderen Jahr musste durch die Corona-Pandemie immer wieder neu geplant werden, aber auch diesmal wieder schaffte es das Musikfestival, eine ganze Region mit hochkarätigen Veranstaltungen länderübergreifend zu verbinden.

Vom 19. September bis zum 10. Oktober fand auf Usedom zum 27. Mal das Musikfestival statt, das zu den weltweit größten Themenfestivals zählt. Jedes Jahr stehen die musikalischen Traditionen eines der zehn Ostseeländer im Mittelpunkt – in diesem Jahr war es Norwegen. Das Programm deckte mit Klassik, Folklore, Jazz und populärer Musik ein breites Spektrum ab.

Am Eröffnungstag ging es jazzig in den Usedomer Musikherbst. Das Baltic Sea Philharmonic eröffnete unter der Leitung von Stardirigent Kristjan Järvi das Festival und brachte die Ostsee zum Swingen. Eigens für dieses Konzert hat der Hollywoodarrangeur Gene Pritsker über Nacht das Werk „Brother Wind March“ von Jazz-Weltstar Jan Garbarek neu arrangiert. Das Orchester sprang für den 73-jährigen Saxofonisten und seine international besetzte Gruppe ein, die wegen kurzfristig verschärfter Quarantänebedingungen in Norwegen den Usedom-Auftritt absagen mussten.

Ein ausverkauftes Konzert, ein gefeierter Auftakt in ein dreiwöchiges Festival mit vielen Höhepunkten, die immer wieder auch die tiefe Verwurzelung der norwegischen Musik in der Folklore des Landes deutlich machten. Dazu hochkarätig besetzte norwegische Kammermusik, Klassik und Lesungen, die zur reichen Mythen- und Sagenwelt aus dem Norden passten.

Auch die ungewöhnlichen Veranstaltungsorte, in denen die insgesamt über 700 Künstler auftraten, trugen neben der fantastischen Musik wieder zum ganz besonderen Charme der Veranstaltung bei. Kurhaus, Theatersaal, Galerien, Kirchen – überall standen die Musiker auf der Bühne.
Eine ganz besondere Atmosphäre für Auftritte boten auch die stilvollen Säle in den SEETELHOTELS und die alte Turbinenhalle im Museum Peenemünde, wo das Abschlusskonzert unter Mitwirkung des NDR Elbphilharmonie-Orchesters stattfand. Einzigartige und teilweise historische Rahmenbedingungen, die auch zur internationalen Bekanntheit und Anziehungskraft des Usedomer Musikfestivals beitragen, genauso wie die TV- und Rundfunkübertragungen der Konzerte.
„Das Usedomer Musikfestival bringt nicht nur die Insel, sondern eine ganze Region zum Klingen“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum des Festivals im Jahr 2018.

Thomas Hummel, langjähriger Intendant des Festivals, war erleichtert, dass nach Wochen der Ungewissheit das Festival trotz Corona-Krise mit der gewohnt hohen künstlerischen Qualität stattfinden konnte. Und für das kommende Jahr verriet er zwei Geheimnisse: „Nach Norwegen wird 2021 Litauen im Mittelpunkt des Festivals stehen. Und der ausgefallene Auftritt von Saxofonist Jan Garbarek wird im Rahmen eines Sonderkonzerts nachgeholt.“