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Am besten schmeckt das abgehangene Fleisch junger Hirsche. Es hat eine braunrote Farbe, vor der Zubereitung wird es meist gebeizt. Das Fleisch ist fettarm und leicht verdaulich. Foto: HLPhoto © stock.adobe.com
Am besten schmeckt das abgehangene Fleisch junger Hirsche. Es hat eine braunrote Farbe, vor der Zubereitung wird es meist gebeizt. Das Fleisch ist fettarm und leicht verdaulich. Foto: HLPhoto © stock.adobe.com

JAGDSAISON

Herbstlich aufgetischt

Auch für Jäger und Sammler von kulinarischen Erlebnissen hat Usedom viel zu bieten. Das zeigt sich insbesondere bei den Wildwochen im Oktober und November. Dann legen viele Restaurants eine spezielle Karte mit leckeren Wildgerichten vor.

Der Gedanke, seinen Urlaub auf Usedom mit Horrido und Halali zu verbringen, klingt zunächst abwegig. Doch auf den zweiten Blick werden die dort herrschenden idealen Jagdbedingungen schnell erkennbar. Die waldreiche Insel weist einen besonders großen und vielfältigen Wildbestand auf. Die Jagdgebiete sind abwechslungsreich und zumeist leicht zu begehen. Auf komfortablen Ansitzen lassen sich Wildtiere beobachten oder auch Ansitzjagden durchführen. Zu den beliebten Jagdrevieren Usedoms zählen unter anderem Pinnower Reihe, Buckowsee und das Revier am Wolgastsee. 

JAGEN ZUM SCHUTZ DER NATUR

Immer mehr Urlauber möchten einmal mit einem ortskundigen Jäger auf den Ansitz gehen und die Natur beobachten. Andere möchten sogar selbst jagen. Und es werden immer mehr, denn Jagen liegt im Trend. Laut Deutschem Jagdverband steigt die Zahl derer, die das Jagen als Freizeit- und Naturerlebnis neu entdecken, stetig an. Allein im letzten Jahr ist die Zahl der Jagdscheininhaber*innen um mehr als 6.000 gestiegen. Ein Jagdschein ist für die Jagdberechtigung zwingend notwendig. Nur mit der Jägerprüfung wird sichergestellt, dass ausschließlich fachkundige Waidleute an der Jagd teilnehmen. Denn die Jagd ist kein schnödes Hobby, sondern dient in erster Linie dem Erhalt der Wildtiere und dem Naturschutz. In einigen Usedomer Revieren können Lizenzen für individuelle Einzeljagden erworben werden, zudem ist die Teilnahme an Treibjagden möglich. 

Im Herbst hat außerdem das Pilzesammeln Hochsaison. Das bietet Jägern sowie Nichtjägern die Gelegenheit, die Vielfalt der Insel kennenzulernen und sich kulinarisch verwöhnen zu lassen.

WILDWOCHEN ALS GENUSS-HIGHLIGHT

Herbstzeit ist Wildzeit, und dann brechen auf Usedom die Wildwochen an. Einige Restaurants und Hotels haben in dieser Zeit eine spezielle Speisekarte mit Wildgerichten. Ob als zartes Filet, würziger Wildpfeffer oder als Geschnetzeltes: Hirsch, Reh oder Wildschwein sind auch dank ihrer kurzen Saison eine gern genossene Delikatesse. Seitens der SEETELHOTELS bieten die Restaurants „1922“ im Strandhotel Atlantic in Bansin, „Oberdeck“ im Nautic Hotel und die beiden Gourmet-Destinationen „Kaiserblick“ und „Brasserie“ im Ahlbecker Hof während den Usedomer Wildwochen eine spezielle Wildkarte. Die Küchenchefs Frank Schöning, Jean-Marie Ehrmann und Maik Gehrke haben wieder raffinierte Rezepte zu einem genussvollen Angebot zusammengestellt. Auch Restaurantleiter Roman Dolgov aus dem „Dünenblick“ im Ostseehotel Ahlbeck kann mit einer abwechslungsreichen Wildkarte aufwarten. 

WILD HAT IMMER SAISON

Aber auch außerhalb der klassischen Jagdsaison bieten die Restaurants in den SEETELHOTELS Wildgerichte an. Deren Küchen sind fokussiert auf regionale und saisonale Produkte, darunter auch Usedomer Rot- und Schwarzwild. Entscheidend für die hohe Qualität der Produkte sind deren Lieferanten, weiß Sascha Falk, der im Zentralen Einkauf von SEETELHOTELS Premiumproduzenten und -lieferanten betreut. „Wir legen besonderen Wert auf die Zusammenarbeit mit Partnern, deren Angebote nachhaltigen Aspekten folgen. Das sind vor allen Dingen heimische Produzenten, traditionsbewusste Lieferanten und wertorientierte Familienunternehmen“, so Falk weiter. In Sachen Wildfleisch ist die Schulte Lebensmitteltechnik seit vielen Jahren Garant für beste Qualität aus der Region Hagenow in Mecklenburg-Vorpommern.

Übrigens:

Die Deutschen essen im Schnitt 57,3 Kilo Fleisch pro Jahr – davon sind nur rund 1 % Wildfleisch.

Auskünfte zu Jagdbeteiligungen oder Verkauf von Wildbret erteilt: Landesforst MV, 17139 Malchin
Telefon: 03994 / 235 – 0, E-Mail: zentrale@lfoa-mv.de

Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Jahr 2021

Heimische Wildarten

Rotwild: Der Rothirsch zeichnet sich durch ein besonders mächtiges und weitverzweigtes Geweih aus. Rothirsche gehören zu den größten Waldlebewesen (Gewicht: bis 300 kg). Das Fleisch hat eine ähnliche Festigkeit wie Rindfleisch, schmeckt aber kräftiger.

Damwild: Mittelgroße Hirschart, ausgewachsene Tiere kommen auf ein Gewicht von 65 bis 100 kg. Charakteristisch ist das Schaufelgeweih der männlichen Tiere. Das Fleisch ist mager und feinfaserig. Es schmeckt mild-würzig.

Rehwild: Das Reh ist die in Europa häufigste und kleinste Art der Hirsche (Gewicht: 20 bis 35 kg). Rehfleisch hat einen angenehm aromatischen und zarten Geschmack. Von allen Wildbret-Arten ist es am wenigsten aufdringlich.

Schwarzwild: Wildschweine sind mit den Hausschweinen artverwandt. Das Fleisch schmeckt ähnlich, ist aber deutlich intensiver. Gleichzeitig ist es magerer und hat eine festere Struktur als das Fleisch des Hausschweins.