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Seetis kleine Gute-Nacht-Geschichte

Das beste Versteck von allen

Ob mit Auto, Flugzeug oder Bahn – der Weg ins Feriendomizil erscheint
oft gerade den kleinen Passagieren unendlich lang. 

Als ich neulich meine Runde durch das Kinderresort drehte um zu schauen, ob auch alle Kinder Spaß haben, traf ich den kleinen Fridolin. „Hallo Seeti“, begrüßte er mich, „wir möchten gerade Verstecken spielen. Spielst du mit?“ Was für eine Frage! Ich verstecke doch das ganze Jahr über meine Nüsse und Samen für den Winter in der Erde. Wenn es um Verstecke geht, die keiner finden soll, kennt sich keiner auf der Insel besser aus als ich. „Das wird ein Spaß“, freute ich mich und stimmte zu: „Na klar, Fridolin, ich bin dabei!“ Da fiel mir ein, dass ich mit Kindern allerdings noch nie Verstecken gespielt hatte. Viel Zeit zum Überlegen blieb mir aber nicht, denn kaum hatte sich Fridolin bereiterklärt zu suchen, schloss er auch schon die Augen und begann zu zählen: „Eins, zwei, drei …“

Ich hüpfte los und suchte. Unter dem Bobby-Car? Zu eng. An dem Kletterturm? Viel zu leicht. „Dreizehn, vierzehn“, hörte ich Fridolin weiterzählen. „Ich muss mich beeilen“, dachte ich und sah mich schon ohne Versteck überbleiben, da hatte ich die Idee. Mit ein, zwei, drei großen Sprüngen hüpfte ich auf die bunte Rutsche. Ich setzte zum Sprung an, während Fridolin laut verkündete: „Zwanzig, ich koooommeee!“ Und weg war ich. „Das ist das beste Versteck von allen, hier finden die mich nie“, da war ich mir sicher. Sehen konnte ich die anderen zwar nicht, aber ich hörte immer wieder dumpfe Stimmen sagen: „Gefunden, jetzt suchen wir zusammen weiter.“ 

Schnell schien Fridolin alle Kinder gefunden zu haben. „Nur Seeti fehlt, den müssen wir jetzt gemeinsam finden“, hörte ich sie sagen. „Dann mal los“, dachte ich mir, denn das Warten wurde mir ganz schnell langweilig. Ich wollte ja nicht ewig allein in meinem Versteck bleiben, sondern mit den Kindern spielen. Da riefen sie alle zusammen: „Seeti, mach mal Pieeep!“ Also machte ich Piep. Dann hörte ich Schritte, einige Kinder kamen in meine Richtung gelaufen. „Seeti, mach mal Piep!“ hörte ich wieder und piepte erneut. „Auf der Rutsche ist er nicht, im Spielhäuschen auch nicht, wo kann er denn nur sein?“ hörte ich Fridolin verzweifelt fragen, während ich weiter wartend in meinem Versteck saß.

„Jetzt  ist es genug“, entschied ich, nahm meine Kraft zusammen, machte dreimal aus vollem Halse „Piep, piep, piiiiieeeeep“, und sprang dabei aus meinem Versteck empor. „Seeti, da bist du!“ riefen sie. „Wir wussten ja, dass du gut bist in diesem Spiel, aber dass du dich im Bällebad verstecken würdest, da wären wir nie drauf gekommen“, lachte Fridolin. „Das war mir klar“, antwortete ich, „ich bin ja auch Seeti, der beste Versteckenspieler von ganz Usedom!“ „Ja, das bist du“, sagte Fridolin lächelnd, „das war wirklich das beste Versteck von allen. Aber beim nächsten Mal bist du dran mit suchen.“ „Nichts lieber als das“, lautete meine Antwort, „und jetzt kommt alle ins Bällebad, das ist mein neuer Lieblingsplatz zum Spielen!“ Ein toller Tag war das, mit allem, was ich gern mag: spielen, toben und lachen. Und wer weiß, vielleicht bist du ja nächstes Mal auch dabei, wenn ich wieder eins meiner Abenteuer im Kinderresort erlebe. 

 

SEETI

Das lustige Maskottchen des Kinderresorts ist ein Bibhörnchen, eine Mischung aus Biber und Eichhörnchen. In der Natur gibt solche Nagetiere allerdings nicht.