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Foto: lyubovyaya, bukhavets © stock.adobe.com
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SEETIS KLEINE GUTE-NACHT-GESCHICHTE

Ein eisiger Winter-Ausflug

Der Winter war nach Usedom gekommen und Schnee bedeckte die Insel, als Seeti eingekuschelt in einem Bett lag und von schneeweißen Landschaften und eisigem Winterwind träumte. Ein herrlicher Traum war das, in dem absolute Ruhe herrschte. Doch was hörte er da? Plötzlich schien es im Wald zu klopfen. Ein Specht vielleicht? Doch nicht im Winter! Es klopfte wieder. Und nun kam eine Stimme dazu. „Seeti, mach schon auf, du Schlafmütze!“ tönte es. Das war kein Traum. Da stand jemand vor Seetis Haus. 

Müde trottete er zur Tür und öffnete sie. Es war seine Freundin Hella Haase. „Na endlich“, sagte sie, „ich dachte schon, du wirst gar nicht mehr wach.“ Seeti guckte verdutzt. „Hast du schon mal etwas von Winterruhe gehört?“ fragte er Hella. „Ich stehe nur auf, wenn ich Hunger habe, ansonsten ruhe ich mich in dieser Jahreszeit aus!“ Hella schien gänzlich unbeeindruckt: „Egal, wir müssen jetzt los. Ich hab eine tolle Idee!“ Seeti wusste gar nicht, wie ihm geschah. Wenn Hella eine Idee hatte, steckte meist ein Abenteuer dahinter. Also setzte er seine Mütze auf, warf sich den Schal um den Hals und hüpfte zu ihr in den Schnee. 

Im Eiltempo liefen die beiden aus dem Wald hinaus über verschneite Wiesen, schlitterten über zugefrorene Pfützen und ließen große weiße Wolken aus aufgewirbeltem Schnee hinter sich zurück. An der Strandpromenade hielt Hella an. „Da drüben ist es“, rief sie und zeigte auf eine große Eisbahn, holte zwei Paar Schlittschuhe aus ihrem Rucksack und gab eins davon Seeti. „Das hab ich noch nie gemacht“, sagte er überrascht. „Keine Sorge“, entgegnete Hella, „es ist ganz einfach!“ Seeti schnürte seine Schlittschuhe und schaute erst einmal Hella zu. Sie lief ein paar Runden im Kreis, holte Schwung und setzte an zur Drehung. Ganz kleine Kreise, schneller, immer schneller, eine richtige Pirouette. „Huuuuiiiii“, lachte Hella, „jetzt hab ich einen Drehwurm!“ Klatschend taperte Seeti zu seiner Freundin in die Mitte der Eisbahn. „Das war großartig!“ schwärmte er, „hilfst du mir beim Üben? Ich möchte auch so gut werden wie du.“ 

Das ließ Hella sich nicht zweimal sagen. Sie setzte Seetis Vordertatzen auf ihre Hüften und zog ihn langsam hinter sich übers Eis. „Mach einfach mit“, sagte sie, „einen Fuß nach dem anderen, ganz locker, versuch es mal!“ Seeti machte Hellas Bewegungen nach. Rechtes Bein, linkes Bein, ein bisschen Schwung. „Juhu, es klappt“, rief er freudig. „Alles klar“, antwortete Hella, hob Seetis Tatzen an und ließ ihn los. Er lief einfach weiter, Runde für Runde auf dem Eis, ganz allein. „Ich kann es! Hella, ich kann es!“ rief er freudig. Hella jubelte ihm zu und schon liefen und tanzten die beiden gemeinsam übers Eis, bis sie vor lauter Drehungen auf den Po fielen. „Ich glaube, das reicht für heute“, gähnte Seeti, „ich muss zurück in mein Bett.“ Also traten die beiden den Rückweg an, Seeti bedankte sich bei Hella für den Ausflug und flüsterte: „Für sowas Tolles darfst du mich gern wieder wecken, auch im Winter!“ Hella hoppelte zufrieden davon, und Seeti schlief sofort ein und träumte vom nächsten Abenteuer auf seiner winterlichen Insel.

 

SEETI

Das lustige Maskottchen des Kinderresorts ist ein Bibhörnchen, eine Mischung aus Biber und Eichhörnchen. In der Natur gibt es solche Nagetiere allerdings nicht.