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foto: Master Creativity© stock.adobe.com

Seetis kleine Gute-Nacht-Geschichte

Zu Besuch in der Muckibude

Eines sonnigen Nachmittags schaukelte Seeti verträumt an einem Ast im Wald, da kam ihm eine Idee: „Ich schaue mal im Kinderhotel vorbei. Vielleicht treffe ich jemanden oder entdecke etwas Neues.“ Er durchquerte das Waldstück, bis er kurz vorm Kinderhotel haltmachte. „Nanu“, dachte Seeti, „was ist denn das für ein neues Häuschen da vorn?“ Es war recht klein, zu klein für Menschen, aber es schien jemand darin zu wohnen. Wer konnte das sein? Seeti schlich sich über das Gras immer näher auf das Häuschen zu, da sprach ihn jemand an. 

„Hallo, wer bist du denn?“ fragte ein unbekanntes Tier hinter dem Zaun. „Ich bin Seeti“, antwortete er, „und du?“ „Ich bin Rosalie“, rief sein Gegenüber, „und das ist unsere Meerschweinchenfarm. Komm rein!“ Neugierig hüpfte Seeti über den Zaun. „Habe ich richtig gehört? Hier wohnen Meerschweinchen? Du siehst gar nicht aus wie ein Schwein“, sagte er, „und im Meer wohnst du auch nicht.“ „Das erklären wir dir später“, sagte sie lachend, „erst einmal zeige ich dir alles!“ Rosalie stellte ihm einige ihrer Geschwister vor, Mario und Luigi, Little Peanut und Cappuccino. „Und das ist unsere Mama“, sagte sie, zeigte auf ein langhaariges Meerschweinchen und rief: „Mama, erklär doch Seeti mal, woher unser Name kommt!“ Die Meerschweinchen-Mama begrüßte Seeti und begann zu erzählen: „Unsere Vorfahren kamen aus Südamerika und sind mit den Seefahrern per Schiff nach Europa gereist. Da wir oft quieken und übers Meer gekommen sind, gab man uns den Namen Meerschweinchen.“ „Das ist aber überall anders“, fiel Luigi ihr ins Wort, „in Südamerika nennt man uns oft Cuy, weil das genauso klingt wie die Laute, die wir von uns geben.“ „Und auf Französisch oder Spanisch sagt man Schwein aus Indien“, ergänzte Mario, „weil die Menschen früher dachten, sie wären nach Indien gefahren, bevor sie merkten, dass es Amerika war.“ „Uns ist das völlig egal“, sagte Rosalie, „hier im Kinderhotel sagen alle immer Mucki, Mucki, wenn sie uns besuchen kommen. Deshalb nennen sie unsere Farm auch immer Muckibude.“ Seeti war begeistert von den spannenden Geschichten seiner neuen Freunde. 

„Aber jetzt komm“, rief Rosalie, „es gibt Abendessen.“ Seeti staunte, als er das Abendbrot sah. Ein großer Haufen aus frischem Heu lag dort, obendrauf Äpfel und ganz viel Grünzeug. Rosalie flüsterte ihm zu: „Heute waren wieder Menschen da, die uns Obst und frische Kräuter aus dem Küchengarten des Hotels gebracht haben, greif zu!“ Seeti nahm ein Stück Apfel, probierte die frischen grünen Kräuter und war sichtlich zufrieden. „Bei mir  gibt’s meistens Nüsse und kleine Früchte, aber euer Grünzeug schmeckt mir hervorragend!“ rief er in die Runde. Einen kleinen Nachschlag bekam er noch ab, dann war das Buffet auch schon leergefuttert. „Ihr lieben Muckis, das war ein toller Nachmittag mit euch und ein leckeres Abendessen. Doch jetzt muss ich mich auf den Heimweg machen“, seufzte er. „Aber ich komme bald mal wieder vorbei, und vielleicht bringe ich euch ein paar frische Gartenkräuter mit!“ Er winkte allen noch einmal zu und sprang dann von Baum zu Baum durch den Wald, bis er zu Hause war. Vor dem Einschlafen erinnerte er sich freudig an alles, was er erlebt hatte, und schmiedete neue Pläne: „Diesen Kräutergarten muss ich unbedingt erkunden. Was es hier immer alles zu entdecken gibt!“ Dann schlief er ein und träumte von seinen zukünftigen Abenteuern. 

Seeti

Das lustige Maskottchen des Kinderresorts ist ein Bibhörnchen, eine Mischung aus Biber und Eichhörnchen. In der Natur gibt es solche Nagetiere allerdings nicht.