Während sich die Insel nach dem quälend langen Lockdown auf die Sommersaison vorbereitet, trafen sich im April Literaten und Philosophen, Autorinnen und Autoren zum regen Gedankenaustausch über Gott und die Welt.
Die Usedomer Literaturtage eröffnen alljährlich das Kulturjahr auf der Sonneninsel. Das diesjährige Motto vom „Göttlichen in der Literatur“ lässt bereits erahnen, welche literarischen Schwergewichte in die Kaiserbäder kamen, um aus ihren Werken zu lesen oder brennende Gegenwartsthemen zu diskutieren. Coronabedingt fanden die Veranstaltungen ohne Publikum als Live-Stream statt und können heute noch auf den eigens eingerichteten Facebook- und Youtube-Kanälen angesehen werden.
„Mit dem diesjährigen Motto ‚Das Göttliche‘ wollen wir vor allem zeigen, was uns über Ländergrenzen hinweg verbindet, nämlich die Fähigkeit, aus der Kraft von Glauben und Hoffnung über uns selbst hinauszuwachsen“, sagte Thomas Hummel, Intendant des Usedomer Musikfestivals, das die Usedomer Literaturtage veranstaltet.
Glanzvoller Auftakt und Höhepunkt war die Lesung von Olga Tokarczuk, der gefeierten Literaturnobelpreisträgerin und Jury-Präsidentin des Usedomer Literaturpreises. Im stimmungsvollen Kaiserbädersaal von Heringsdorf las die polnische Schriftstellerin aus ihrem auf Deutsch erschienenen Werk „Die grünen Kinder“ und ihrem letzten großen Roman „Die Jakobsbücher“, der sich einem der großen Gottessucher Mitteleuropas im 18. Jahrhundert widmet. „Wir sind sehr stolz auf das hochkarätig besetzte Plenum mit international bedeutenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Literaturbetriebes“, sagte Rolf Seelige-Steinhoff, Förderer und Stifter des Usedomer Literaturpreises, zum gelungenen Auftakt der Saison 2021.
